regenbogenbrücke

Viele Tiere kommen und gehen, da diese Seite erst ganz neu aufgebaut wird, haben wir uns auf die Anwesenden konzentriert und werden in den nächsten Wochen immer mehr auch die schon platzierten oder von uns gegangenen einfügen, sowie Fotos usw. vorhanden sind. Da ich diese Arbeit schon viele Jahre mache und vor allem die ersten Jahre weder Handy mit Kamera (ja das gab es da noch nicht) noch eine Kamera besass, gibt es zu ganz vielen Tieren keine Bilder oder Dokumentation. So werde ich mich im Rückblick auf die letzten paar Jahre beschränken.

 

Pöppali (Dorado)

1.7.2008 - 23.3.2024

 

Gefunden 2 Tage alt und mit Giardien, nach langem Kampf, Infusionen und wachen Nächten ist ein wunderbarer grosser Kater gewachsen, welcher mit allen gut auskommt und der Chef der Katzengruppe ist.

 


Max

1.4.2016  Terrier Mix - 10.12.2023

 

Aus Gesundheitlichen Gründen wurde Max an die aiavita abgegeben, damals wog er knapp 19kg, (heute hat er um die 11kg)da die ältere Dame es etwas gut mit ihm meinte. Da Max sie ein paar mal umgerissen hatte wenn er andere Hunde sah, wurde schweren Herzens ein anderer Platz für den quirligen jungen Rüden gesucht. Max ist ein typischer Terrier, lebendig, wach , intelligent, hochsensibel und manchmal stinkfrech. Er ist grundsätzlich gut sozialisiert, im Erstkontakt hat er aber oft Mühe mit anderen Hunden, Terrier typisch lässt er da gern den Macker raushängen um seine Unsicherheit zu überspielen. Wenn ein anderer Hund ebenfalls unsicher ist kann's bei unbegleitetem Erstkontakt gern mal zum Streit kommen weil sich beide angegriffen fühlen. Auch hat er grosse Mühe wenn er aufgeregt ist sich wieder zu beruhigen und saust dann wie ein Derwisch überall herum, winselt und quietscht und versucht alle andern anzugehen so dass diese dann auch rumrennen.

Ansonsten ist er ist sehr verschmust und liebt es zu kuscheln! Am liebsten ist er einfach immer dabei fast egal wohin man geht. Alleine sein geht nur ganz kurz, und da sind wir noch fest am üben, dass er nicht immer weinen  muss sobald Seraina aus dem Haus ist. Er hat ganz starke Verlustängste die nur in ganz kleinen Schritten etwas besser werden.   Kleine Kinder sind ihm nicht geheuer, da zeigt er dann gerne mal die Zähne oder knurrt wenn sie ihn zu sehr bedrängen- er hatte in den ersten Monaten seines Lebens wohl ziemliche Übergriffe von Kindern über sich ergehen lassen müssen. Mit Katzen hat er keine Mühe, im Haus sind sie super zum Kuscheln, abknutschen oder auch ärgern, draussen rennt er ihnen dennoch gern nach.

 

Ursprünglich kam Max aus Tschechien, er lebt aber schon mehrere Jahre in der Schweiz. Max ist sein September 2019 in der aiavita und liebt Mosca wie eine Schwester- er vergisst dann gern dass er viel kleiner ist und die zwei spielen den halben Tag oder kuscheln zusammen.

 


Sarah de la noble Hayé

Geboren 1995 und seit 17.9.2008 in der aiavita - 6.12.2023

 

Sarah kam nach einem verzweifelten Telefon einer Bekannten zu mir, die einen Beisteller zum Reiten aufgenommen hatte.
Anstelle der drei Monate Probezeit die vereinbart war, kamen die Vorbesitzer mit Anhänger in dem das Pferd an allen vier Füssen angekettet war und einem Papier zum Übertragung der Stute mit den Worten: "Bring sie in die Metzg wenn‘s nicht geht, da hätten wir sie auch hingebracht, wenn du dich nicht gemeldet hättest."

Die Stute griff jeden an, der in die Boxe wollte, liess sich nicht anhalftern, biss und schlug um sich. Nach vier Tagen war meine Bekannte so ratlos, dass sie mich um Hilfe bat und ich das Pferd abholte.
Von mir liess sie sich wohl führen und versorgen, sie war aber das erste Jahr immer wieder krank (undefinierbar, Ausschläge, wildes Fleisch, Hufabszesse, Pilze....) und liess sich von niemand anderem anfassen oder versorgen.
Mittlerweilen ist sie stabil, aufgeschlossen und hat in Chanel ihre Freundin fürs Leben gefunden, oft sind sie im Zweierpack unterwegs, zu zweit fühlen sie sich beide sicher.

Sarah hat aber alle paar Tage, wenn man 'etwas von ihr will' (das kann Anhalftern sein, Hufe machen....) Flashbacks wie ein Kriegsveteran. Das heisst, sie rollt die Augen, lässt sich kaum noch ansprechen, beisst reflexartig massiv zu, schlägt gezielt aus, steigt, wird sehr nervös oder wird so panisch, dass sie über jeden, der ihr im Weg steht drüber rennt- ich kann sie in solchen Situationen (fast) immer am Boden halten, es ist aber schlicht zu gefährlich irgendwas mit ihr zu machen, solange die Gefahr solcher Flashbacks besteht.
Zudem ist sie sehr launisch - es gibt Tage, da darf ich sie putzen und ihr die Hufe auskratzen, an anderen beisst und schlägt sie - meist aus heiterem Himmel - mit gerollten Augen - kurz danach steht sie da, guckt einen an und erschrickt in Erwartung der Schläge, die sie wohl vorher meist bekam. 
An den 'guten Tagen' kommt sie, möchte im Kreuz massiert werden, möchte Klickern und ist mächtig stolz darauf, wenn sie was kann oder ist einfach nur freundlich präsent. Sie kommt und schmust unglaublich gerne, lässt sich an den Ohren Kraulen und geniesst sichtlich entspannt.
Wir haben uns arrangiert, an guten Tagen wird sie versorgt, an schlechten Tagen darf sie ihre eigenen Wege gehen und so kommt in ganz kleinen Schritten ein immer freundlicheres entspannter Pferd zum Vorschein - aber die Narben am Körper werden bleiben, die in der Seele auch.
Sie ist mittlerweile 22Jahre alt, reagiert bei feuchtem Wetter im Kreuz, ist manchmal etwas steif, und braucht da immer mehr zusätzliche Aufmerksamkeit. Vor einem Jahr hat sich eine Junge Frau gemeldet die als Jugendliche Sarahs Reiterin war- und kam sie besuchen. Was für eine Freude- Sahra hat sichtlich gestrahlt als sie begriff wer da vor ihr stand. Das war unglaublich mit anzusehen. So kommt diese junge Frau immer wieder zu Besuch und Sahra freut sich jedes Mal sichtlich!

 

* Hat eine Kleinpatenschaft

 


Pozzo de l’Orbe

 21.11.2012 Entlebucher Sennenhund Mischling - November 2021

 

Pozzo war knapp ein halbes Jahr alt, als er zu mir kam. Der Hund wurde vermittelt und danach zurückgebracht. Die Vermittlerin nahm ihn zu sich und hielt ihn für traumatisiert. Er jaulte in unerklärlichen Situationen auf, war sehr dünn, bewegte sich sehr vorsichtig und schien völlig verstört. Ich nahm ihn bei mir auf und nach längeren Abklärungen stellte sich heraus, dass Pozzo aber nicht traumatisiert war – er war sehr krank. Erst war die Vermutung, dass sein Rückenmark verletzt sei. Vieles deutete darauf hin, mit entsprechender Behandlung wurde es aber nicht besser- nach vielen weiteren Abklärungen stellte sich heraus, er hatte eine Hirnhautentzündung, hervorgerufen durch ein völlig ausser Kontrolle geratenes Immunsystem. Wir behandelten ihn mit Cortison, was leider nicht ausreichte, so wurden wir weitergereicht und gelangten in die Neurologie des Tierspitals. Nach einem dreiviertel Jahr in dem wir alles versuchten, war sichtbar, dass letztlich nur eine Chemotherapie in Frage kam, die Krankheit in den Griff zu bekommen. Nach abwägen der Chancen begannen wir mit der Chemotherapie - welche Pozzo wohl das Leben rettete. Dank ein paar grosszügigen Spenden, die mit halfen die insgesamt mehr als 10‘000Fr Behandlungskosten zu tragen konnten wir die Krankheit einigermassen in den Griff bekommen. Meist geht es Pozzo sehr gut, zurückgeblieben sind einige Allergien und eine gewisse Anfälligkeit, welche sich mal besser mal schlechter behandeln lassen. Mittler weilen sind leider noch grössere neurologische Probleme dazu gekommen, er hat eine Diskus Hernie, hat eine stark veränderte Halswirbelsäule und somit braucht er immer viel Pflege und Aufmerksamkeit.

 

Pozzo ist ein Goldschatz, unglaublich lieb und verschmust, aufgrund seiner Erkrankung konnte er in seiner Jugend wenig Erfahrungen sammeln und seine Sozialisation kam ziemlich zu kurz. Er war deshalb oft sehr unsicher gegenüber anderen Hunden oder neuen Situationen und war sehr auf Luna fixiert. Nachdem Luna gestorben ist, hatte Pozzo grosse Mühe sich zu orientieren. Das war mit ein Grund, dass Nuri bei uns eingezogen ist.

 

Mit Nuri konnte Pozzo nochmals alle Welpen und Junghundephasen erleben und so ganz vieles lernen was er verpasst hatte. Dennoch ist er nie richtig erwachsen geworden. Der grosse Bub durfte, allen Vorhersagen zum Trotz, im November seinen 7ten Geburtstag feiern!

 


Chiara  seit 12.10.2016 in der aiavita

 10.4.2006 - 19.5.2021  Schweizer Warmblut

 
An einem Freitag abends hatte ich Besuch von einer befreundeten Tierschützerin, welche mich fragte ob ich ev. noch eine Stute aufnehmen könnte, die sollte am Montag wohl geschlachtet werden.

 

Die Stute habe mal einen Feldtest gemacht (Mit 4j für die Prüfung kurz eingeritten, seither nicht mehr- das heisst sie ist unausgebildet in einem Alter wo andere mindestens die Sekundarschule abgeschlossen haben), danach hatte sie mehrere Fohlen und ein behütetes Leben auf einem Hof. Da der Bauer seinen Bestand verkleinern musste (Pensionierung) musste Chiara ausziehen. Eine Nichte und eine Pensionärin haben sich stark für Chiara eingesetzt und konnte sie mit Hilfe einer anderen Tierschutzgruppe zur Probe platzieren. Leider zeigte sich sehr schnell, dass Chiara mit so viel Neuerungen im Leben nicht so gut klar kam und sehr ängstlich, fast hysterisch auf sämtliche Reize und neuen Situationen reagierte. Die Interessentin war mit so einem herausfordernden Pferd überfordert und so hätte Chiara zurück sollen.  Dummerweise war ihr Platz wieder besetzt worden und so hätte Chiara, ganz pragmatisch den Weg in den Himmel antreten sollen- wären da nicht die zwei engagierten Frauen gewesen, die sich bis in alle Nacht die Finger wund telefonierten und schrieben um einen Platz für Chiara zu finden. Am Samstag sprach ich mit der einen und Sonntag fuhr ich mit gepacktem Hänger los um die mir unbekannte Stute abzuholen und ‘nach Hause’ zu bringen.

 

Sie machte es mir nicht leicht. Chiara war wohl durch die ganzen Zügelaktionen so verunsichert, dass sie alle Zäune durchbrach um nur in der Nähe der anderen Pferde stehen zu dürfen- so integrierte sie sich (gar nicht nach Lehrbuch und für mich mit mehreren Freinächten verbunden in denen ich beobachtete um eingreifen zu können, wenn nötig). Danach war sie dauerrossig (wohl stressbedingt) bekam eine Euterentzündung bei der sie fast sterben wollte und brauchte wie alle Neuankömmlinge erst mal eine ausgiebige Einstandsbehandlung mit Zahnbehandlung, Hufkorrektur usw.

 

Mittlerweilen ist sie in der Herde angekommen. Sie ist unglaublich verschmust und liebt es ausgiebig gekrault und gehätschelt zu werden. Nach wie vor behandeln wir ihre Rosse, die unbehandelt so heftig ist, dass sie gemobbt wird. Chiara zeigt sich als sehr speziellen Charakter. Einerseits ist sie unerschrocken frech, manchmal schon fast Naiv um dann im nächsten Moment komplett übertrieben auf etwas sehr Unwichtiges zu reagieren. So hüpft sie schon mal wegen einem sich bewegenden Blatt in den Zaun, der- ach so eine Überraschung- immer noch am selben Ort steht wie immer. So ist sie unsere kleine Schreck-Fee, die hysterische Prinzessin, die noch viel Gelassenheit lernen darf, in ihrem Tempo und mit so viel Zeit wie sie dafür braucht. Die eine junge Frau welche sich so für Chiaras Rettung einsetzte kommt sie regelmässig besuchen und ist mir zu einer lieben Freundin geworden.

 

Chiara hatte zunehmend Atemprobleme die wir mit Medikamenten, möglichst optimaler, staubfreier Haltung und Inhalieren versuchten in den Griff zu bekommen. Eines Tages stand sie dann aber auf drei Beinen im Stall und die Tierärztin sah beim Ultraschall, dass Chiaras Haltesehnen (Fesselträgerband) total angegriffen und zt löchrig waren. Wir haben sie soweit möglich behandelt, die Prognose war aber eher schlecht, wenn die Sehnenfasern das Gewicht nicht mehr tragen mögen ist man mit seinen Möglichkeiten am Ende. Genau dies passierte am  19. im Verlauf des Abends. Auf den Stallkameras war sichtbar, dass Chiara aus dem nichts immer mehr lahmte, bis sie nur noch auf drei Beinen da stand und auch auf Schmerzmittel nicht mehr reagierte, diese Verletzung ist extrem Schmerzhaft. So konnten wir sie in der Nacht nur noch in den Himmel begleiten. 


Nubaya

1.6.2014-30.12.2020

 

Nubaya ging es plötzlich sehr schlecht, sie erbrach sich und wirkte sehr angeschlagen und geschwächt. Beim Tierarzt kam erst das ganze Ausmass hervor- sie war unter ihrem dichten Pelz stark abgemagert, was kaum zu spüren war durch das dichte Fell, und unterkühlt. Die Blutwerte zeigten desaströse Nierenwerte. Nach 24h auf der Intensivstation der Kinik, an der Infusion und der Wärmedecke und nach weiteren Untersuchungen wurde klar, dass Nubaya wohl genetisch schon ein Nierenproblem hatte, da hier die ganze Gruppe aber mit Nierenreduziertem Futter gefüttert wird (es hat immer wieder ältere Katzen in der Gruppe welche darauf angewiesen sind und den Gesunden schadet das überhaupt nicht) konnte Nubaya wohl sehr lange damit leben ohne dass es sichtbar wurde. Irgendwann war es aber doch soweit, dass die Nieren komplett versagten und so konnten ich nichts anderes mehr tun als sie in meinen Armen gehen zu lassen. Ich vermisse dich- du sanfte Flauschekatze!

 

Eines Tages kam ein Hilferuf- in einem Lagergebäude in der Gegend laufe eine kleine Katze alleine herum ob ich wohl mal kommen könne… ich kam und fand eine winzig kleine sehr hungrige aber gar nicht zahme Katze vor. Mit Futter konnte ich sie nahe genug locken um mit einem beherzten Griff die kleine zu greifen- worauf diese- egal wie klein kratzte und um sich biss.

 

Zuhause angekommen musste sie ins Quarantänegehege- hat aber sehr schnell gemerkt, dass ich nicht so schlecht bin. Da sie so winzig war (um 4 Wochen alt) musste ich sie vor Pozzo schützen der noch recht grob  mit Minitierchen umging. Sie aber neigte ihren Kopf und fauchte Pozzo kräftig an- so hat sie sich, obwohl kleiner als seine Nase (!) so viel Respekt verschafft, dass sie sofort in die Gruppe konnte- seither bezaubert sie mit ihrer Leichtigkeit und ihrer Charme. Da sie sich sehr mit Suki, einem Tierschutzkater, anfreundete und ihm im Alltag Leuchtturm und Freundin war, war schnell klar, dass Nubaya bleiben darf. Mittlerweilen hat Suki einen anderen besten Freund gefunden und Nubaya ist in der Mädchengruppe zuhause.

 


Chanel del Luxe

15.4.1992- 30.12.2020 Hannoveraner

 

Nach 28 Jahren war der Körper nun einfach am Ende seiner Reise in diesem Leben. Mit viel Trauer mussten wir Chanel gehen lassen. Auch für Sarah war das ein unglaublich einschneidender Moment- verlor sie doch ihre Seelengefährtin. Wer noch nie ein Pferd abschied nehmen erlebte, kann sich kaum vorstellen welcher Schmerz Sarah ertragen musste und immer noch muss- auch Monate später ist spürbar, dass sich etwas stark verändert hat und unsere zwei Leitstuten Chanel und Shiva einfach nur riesige Lücken hinterlassen haben.

 

Unser Omi, eine wunderschöne Hannoveraner Elite Stute, die Dressur S ausgebildet wurde. Dann kam sie zu einem Mädchen, die Military mit ihr machte und landete schliesslich vor ein paar Jahren bei mir, weil sie ein extremer Kleber wurde (alleine nicht aus dem Stall zu bringen, nur in Begleitung von anderen Pferden war ausreiten noch möglich) und sich immer schlechter fahren liess.

Sie ist ein unauffälliges Pferd, das sehr genau zeigt, was sie mag und was nicht. Sie ist freundlich im Umgang, lässt sich gern betüddeln, putzen, sie liebt lange Spaziergänge in Begleitung von andern Pferden und arbeitet gerne etwas auf dem Platz- zeigt da ihre wunderbare Eleganz. Nur - sie verträgt es kaum, alleine zu sein. Alleine vom Stall weg gehen ist unmöglich, da wird sie zum Berserker, Panisch fängt sie an rumzuspringen und ist kaum mehr ansprechbar. Zudem hat sie, je älter sie wird, mehr Platzangst im Hänger- oder solche Angst vor dem Alleine sein, dass sie schon mehr als einen Hänger zerstört, auch mit mehrfacher Dosis des Sedativ, was normalerweise jedes Pferd ruhig stellt. Die letzten Jahre wurde sie nur mit einem Zweitpferd als Begleitung zum neuen Ort gelaufen oder mit der Grosstierambulanz gefahren, wo ein Tierarzt mitfuhr und sie ständig sediert hielt.

 

Bei 'neuen' Leuten probiert sie immer erst kräftig aus, wer wohl das Sagen hat. Wenn jemand zu rigoros einfährt wird sie sauer - macht den Laden dicht und ist kaum mehr ansprechbar, wenn jemand 'zu undefiniert ist' macht sie was sie will - ist also eigentlich ein ganz normales Pferd. ;-)

Mittler weilen macht sich das Alter bemerkbar, sie wälzt sich zwar noch sehr gerne, legt sich aber nicht mehr länger hin, wohl weil es zwiept und zwickt beim Aufstehen… so döst sie im Stehen und kippt dann immer wieder fast um (Narkolepsie, eine Form davon) Immer wieder müssen kleinere Schrammen verpflegt werden, sie bekommt viel Zusatzfutter um in Form zu bleiben verschiedene Futterzusätze, damit sich ihre Altersgebrechen möglichst in Grenzen halten. Sie ist immer im Doppelpack mit Sarah unterwegs- die zwei älteren Damen verbindet eine tiefe Freundschaft!

 

Chanel wurde in den letzten Jahren sichtlich älter, das Kauen ging nicht mehr so gut, die Kiefergelenke schmerzten, sie wurde magerer trotz Unmengen an Kraftfutter, und irgendwann war der Punkt wo klar war, auch die Schmerzmedikamente des Alltags sind an ihren Grenzen angekommen sind. Chanel wirkte müde und es war klar, ab jetzt wirds nur noch schlimmer. So mussten wir sie gehen lassen- Sarah hat unglaublich gelitten der Abschied war herzzerreissend und ist heute noch deutlich verändert, ohne ihre Chanel. Aber wenn der Körper am Ende ist muss man die Welten wechseln....

 


Shiva Nancy LAP

31.3.2001-24.4.2020 Selle Français

 

Shiva Nancy LAP
2001-25.4. 2020
Traurig und voller Unverständnis muss ich euch mitteilen dass Shiva am 24.4.2020 ganz plötzlich ihre Reise in den Himmel angetreten hat.
Bis heute fasse ich es nicht- ich ertappe mich täglich mehrfach dabei, dass ich glaube, Shiva sei nur uns Eck- komme gleich angelaufen- mit dem Hintern voran um gekrault zu werden- mit angelegten Ohren um den andern Mädels Beine zu machen- ein Leben lang Leitstute- die Kinder so vorsichtig trug, dass sie ganz sicher nicht runterfallen, die im Schnee toben konnte wie ein Fohlen- am Strick wohlgemerkt- und nach kurzem Nachsehen, obs noch in Ordnung sei, gerade wieder los tobten, die Stute welche an Patroulienritten die Aufgabe schnelke verstand als ich und mich mit liegendem Zügel durchführte, welche aus Jux anfing Rinder zu trennen auf der Weide- ohne dass jmnd das je zeigte,
welche mir direkt ins Herz schaute- mich herausforderte und schützte- einfach das eine spezielle Pferd welches ganz tief im Herzen verankert ist.
Nun galoppiert oder schweinstrabt sie auf der Wiese im Himmel mit Aris und Maroussia und Luna- ihrer Familie- mit Nicki und den anderen schon vorgegangenen- wartet wohl auf uns noch hier verbliebenen... mein Herz weint und wünschte sich mehr Zeit mit ihr hier auf Erden. Ich vermisse dich Shiva!!❤️
Was der Grund war
Nachdem sie stark lahmte und wir nicht ganz herausfanden woran es lag, hat meine liebe Tieräztin sie am Freitag Abend ins Tierspital überwiesen. Die Grosstier-Ambulanz kam um sie abzuholen (@ alle Pferdebesitzer: Meldet euch an und werdet Mitglied von GTRD- schliesst die Versicherung ab- knapp 90.- pro Jahr. Shiva hatte die beste liebevollste und professionellste Betreuung mit Begleitung im Hänger. Danke an dieser Stelle den lieben Frauen vom Grosstierrettungsdienst!)
Wegen Corona wartete ich Zuhause auf Bescheid vom Tierspital.
Der kam dann leider unschön- das Gelenk sei in Ordnung- der Schleimbeutel nicht. Am nächsten Tag mit grossem Labor könne man mehr sagen.
Samstag kurz vor Mittag kam dann die vernichtende Diagnose.
Nageltritt- Loch war kaum zu finden da schon wieder zu- ging durch die Beugesehne in den Schleimbeutel und hinterliess da Bakterien- die so verheerende Schäden anrichteten, dass einzig die Euthanasie blieb.
So fuhr ich ins Tierspital und musste Abschied nehmen von meinem Seelenpferd- musste sie in den Tod begleiten- obwohl sie selber weit weg vom Sterben war und die Welt nicht verstand warum ich sie nicht heim nehm.

 

Sie kam in desolatem Zustand eher zufällig zu mir, da ich eigentlich einen Wallach aus dem selben Stall adoptierte und um die kleine nicht alleine zurückzulassen AShiva auch noch mit einlus….sie sah aus wie ein Jährling mit Würmern, die Hufe komplett vernachlässigt, zwei Milchzähne waren so zur Seite geklapp, dass sie ins Zahnfleisch stachen und durch das benutzte Gebiss zusäzlich ins entzündete Zahnfleisch gequetscht wurden, mit unpassendem Sattel und einem schweren psychischen Knacks. Sie griff mich im Roundpen auf den Hinterbeinen an, rannte jedes Mal mit Halfter und Seil auf die Weide (unhaltbar auch wenn man vorbereitet war) und liess sich nicht mehr einfangen.... von Reiten war schon gar nicht die rede- so desolat wie die aussah...

 

Nach intensiven medizinischen Behandlungen, Zähne ziehen, Hufe machen, viel Vertrauensarbeit und aufpäppeln wurde aus dem Würmchen eine wundervolle, stolze Stute. Die Züchter lebten in der Nähe und kamen sie immer wieder besuchen. Sie freuen sich bis heute über gelegentliche Bilder und Informationen und kommen sie nach wie vor alle paar Jahre besuchen. Sie ist mein 'Elitepferdchen' sie ist hochintelligent, hoch sensibel und verdammt charakterstark. Eine nicht ganz einfache Kombination.

 

Nach einer solieden Grundausbildung habe ich zweimal versucht Shiava zu platzieren- beide Male kam sie ziemlich bald wieder zurück und danach durfte eine Weile niemand fremdes mehr in den Stall kommen, da sie ‘Interessenten’ witterte und sich von ihrer schlechtesten Seite zeigte- sie begannzu beissen und zu schlagen. Da entschied ich (mit ihr) dass sie bis zu ihrem Lebensende bei mir bleiben dürfe. Seit da ist nie mehr unfreundlich gegen Fremde gewesen und hat sich sichtlich entspannt.

 

Sie wird manchmal geritten (die letzten Jahre nur sehr selten) Wenn dann sind wir meistens ‘nackt’ unterwegs (ohne Sattel, Eisen oder Gebiss) so haben wir sogar schon mehrere Patroullienritte absolviert, wo uns die Menschen als komplette Exoten/Idioten angeschaut haben, bis sie sahen, wie freudig und geschickt Shiva mitmachte, dann wollten sie plötzlich alle kaufen. Wenn Shiava etwas nicht passt, oder sie findet, man sei nicht fair mit ihr gewesen dann hat man keine Chance. Madame stellt keinen Fuss mehr vor den andern. So durfte ich schon Stunden im Regen vor dem Pferdehänger stehen mit ihr, Ich hatte andere Pferde nach Hause gebracht und sie meinte wohl ich lasse sie zurück- sie liess es mich dann spüren….

 

Shiva ist erstaunlicherweise seit sie bei mir ist, unwidersprochen die Chefin. Sie ist unglaublich stark und präsent. Sie ist ein ganz besonderes Pferd.


Marou

Marou war ein Exgalopper mit klassischer Geschichte, zu frühes Training, grober Umgang usw., durch einen ungewöhnlichen Besitzer, der nicht aufgeben wollte, durfte sie danach auf eine Weide um zu vergessen . Nach ein paar Jahren Weide kam sie zu einer lieben Trainerin, die dem Pferd eine Chance geben wollte.

Sie ist beim Putzen zickig- wir haben die Abmachung, dass sie ihre Anspannung durch Luftbeissen und Schweifschlagen abreagieren darf, mich darf sie dabei nicht treffen. Das klappt gut, sie wird nur dann gerne gestreichelt wenn sie selber kommt, sobald man auf die zugeht, beisst und droht sie (schlagen tut sie fast nicht mehr) sie möchte als Handpferd gern dabei sein, wird aber sehr ungerne geritten- lässt‘s aber selten mal zu und ist dann mächtig stolz.

Sie kommt augenblicklich in eine riesen Anspannung, wenn sie glaubt, man habe eine Erwartung an sie, und sie verstehe nicht was- dann kippt sie in eine panische Hysterie, mit um sich schlagen und beissen, danach in eine Panik vor den erwarteten Schlägen. Ich gehe davon aus, dass sie gelernt hat, schneller zu hauen/beissen als der Mensch, dann lässt man sie in Ruhe. Sie traut mir genug, dass ich sie manchmal über den Panikpunkt bringen kann- danach ist sie riesig stolz dass sie etwas gelernt hat oder etwas gemacht hat das neu für sie ist. Sie kommt oft zum Spazieren mit und da liebt sie es am langen Strick vorn eher oder hintendrein zu dackeln- mehr Hund als Pferd. Mit Marou wäre wohl, bei intensivem Training noch mehr möglich, sie zeigt aber oft an, dass es ihr genug oder zuviel ist und zieht sich dann wieder für einige Tage zurück und will nix von einem wissen. Sie wird nach dem Gefühl alles kann, nichts muss gehalten, sie darf kommen, sie darf zeigen wenn sie Unterhaltung, streicheln, Putzen oder Laufen möchte, sie darf aber auch klar zeigen: Heute nicht. Dann wird sie in Ruhe gelassen. Wenn sie krank ist, kommt sie und zeigt sehr klar wo‘s weh tut- holt sich ihre Aufmerksamkeit, ihre Pflege. Sobald sie genug hat droht sie, legt die Ohren an und geht. Sie ist mit der Leitstute Shiva sehr eng und hat sich mittlerweilen auch an Sarah und Chanel angehängt. Marou ist sehr sozial- sobald ein krankes oder unsicheres neues Pferd dazukommt, wird das von ihr unter die Fittiche genommen, und sozialisiert solange bis es selbständig ist, dann wendet sie sich ab und lässt es seine eigenen Wege gehen. Marou ist wahnsinnig sensibel, sie übernimmt sämtliche schlechten 'Stimmungen' im Stall und wird ist dann ganz abgelöscht (Blick, Körpersprache) macht zu, kapselt sich ab und wird krank. Wenn‘s aber einigermassen stimmt ist sie präsent, gelassen und eine riesen Zuckermaus mit Humor. Alle Mädels sind eigentlich nur zu viert unterwegs (auch in einem grossen Offenstall in dem 10 Pferde waren, bildete meine Damengruppe eine eigene, sichtbare Allianz.)

Marou hat letztes Jahr gesundheitlich sehr zu kämpfen gehabt, zweimal innert einem Jahr hatte sie eine heftige, lebensbedrohliche Infektion der Unterhaut am einen Hinterbein die durch wohl resistentere Bakterien verursacht waren und beide Male haarscharf mit viel Tierarztbesuchen und täglich mehrfachen Injektionen bekämpft werden konnten, dadurch blieb das Bindegewebe dieses Beines dauerhaft geschädigt und geschwächt. Es ist dauerhaft etwas angeschwollen, je nach Bewegung und Tagesform mehr oder weniger. Durch die daraus folgende Überbelastung des anderen Beines reagiert sie jetzt mit Gelenksentzündungen, die behandelt werden müssen. Wir sind noch in der Abklärung, was sie braucht um schmerzfrei und wohl leben zu können.


Luna


Pilu


Fay


Gioja


Naira


Numa


Vaniglia


Odessa


Aris


Nikki


Medo


Pfunzlä


Mietzi


Sheila